Das Auswärtige Amt veröffentlicht auf seiner Website keine zeitnahen Tsunami-Warnungen, sondern aktualisiert Reisewarnungen und Sicherheitsweise nur Tageweise. So wurden die RSS-Feeds mit Reisehinweisen für Chile, Ecuador und Peru vom deutschen Außenministerium erst 38 Stunden nach dem Beben vor der chilenischen Küste aktualisiert. Für eine rechtzeitige Tsunami-Warnung kam der Reisehinweis des Auswärtigen Amtes damit viel zu spät. Auch die Warnungen vor Plünderungen und massiven Einsätzen von Polizei und Militär in Concepción und anderen Küstenstädten in Mittel-Chile wurden erst auf der Website des Außenministeriums eingestellt, als deutsche und internationale Medien längst über die drastisch verschlechterte Sicherheitslage berichtet hatten.
Gleiches gilt für die Schweiz (Eidgenössisches Department für Auswärtige Angelegenheiten) und das Bundesaußenministerium Österreichs. Aktuelle Reisewarnungen und überarbeitete Sicherheitshinweise für Reiseländer veröffentlichen die deutschsprachigen Informationsangebote der Außenministerien üblicherweise mit Verzögerung. Die Internetseiten von Spiegel-Online und der Welt sind im Regelfall im Fall von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Tsunamis wesentlich schneller und durch Rückgriff auf Nachrichtenagenturen und eigene Korrespondenten vertrauenswürdige Quellen. Auch Destinationwatch.de informiert in der Kategorie naturkatastrophen-katastrophenschutz-ausland nicht über aktuelle Tsunami-Warnungen. DestinationWatch.de analysiert stattdessen, neben den allgemeinen Sicherheitsstandards und Präventionsmaßnahmen einer Destination in für den Tourismus relevanten Bereichen, allgemeine Gefahren durch Tsunamis für Touristen in beliebten Destinationen und die Sicherheitsmaßnahmen, die wichtige Urlaubsländer für bedrohte Küstenregionen getroffen haben. Destinationwatch.de trifft daher nur mittelfristige Prognosen über die Verbesserung oder Verschlechterung der Reisesicherheit in einer Destination.
Spezifische, lokale Tsunami-Warnungen für Mobiltelefone auf Deutsch bietet der Informationsdienst www.tsunami-alarm-system.com für Handy-Besitzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Wer an seinem Reiseziel im Ausland mit seinem Handy telefonieren und SMS abrufen kann, empfängt also auch die Warnungen. Der Dienst offeriert ein kostenpflichtiges Abonnement für Alarmmeldungen per SMS und soll nach Angaben der deutschen Betreiber weltweit funktionieren, solange sich der Teilnehmer in ein lokales GSM-Netz einloggen kann. Da der Dienst über SMS-Empfang im Ausland funktioniert, kann zur Vermeidung unnötiger Roaming-Kosten im Ausland der Anrufbeantworter eingeschaltet werden.
Im Februar 2010 wurde die Website regelmäßig gewartet und die Updates entsprechen inhaltlich den bekannten Tsunami-Warnungen der internationalen Frühwarnsysteme. Über Qualität, Zuverlässigkeit und Nutzwert des SMS-Tsunamialarms per SMS und weiterer SMS-Dienste und Applikationen (Apps) zum Thema Reisesicherheit und Reisewarnungen wird Destinationwatch.de in Zukunft eingehender berichten.
Wer als Tourist oder Geschäftsreisender gute oder schlechte Erfahrungen mit diesem Tsunami-Alarmsystem und vergleichbaren Angeboten im Bereich Reisesicherheit gemacht hat, kann gerne an die Redaktion von destinationwatch.de schreiben.
1 Antwort bis jetzt ↓
1 Sarah // Mrz 12, 2010 at 15:05
Per Sms vor einem nahenden Tsunami gewarnt zu werden, würde ich als eine der besten Ideen seit Jahren bezeichnen. Es geht schnell und sicher und wenn die Quelle zuverlässig ist, ließen sich so viele Menschenleben retten.
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